Für den Erhalt der alten Molkerei Straelen-Holt

Die alte Molkerei Holt ist das letzte historische Gebäude im Bereich der Stadt Straelen, das Zeugnis ablegen kann von der Entwicklung der landwirtschaftlichen Arbeits- und Produktionsverhältnisse im Stadtgebiet.

Obwohl das Gebäude in seiner Grundstruktur aus dem Jahre 1908 erhalten ist, dokumentiert es doch in seinen Anbauten die sich verändernden Produktionsbedingungen in Verlauf des vergangenen Jahrhunderts, ausgehend von der traditionellen, arbeitsintensiven landwirtschaftlichen Nutzung hin zum modernen, hoch professionell betriebenen Gartenbau. Es ist für die hier lebenden Menschen ein „Denk“-mal, sich der eigenen Tradition und Geschichte bewusst zu werden.

Die Nachbarstadt Geldern hat sich seit Jahren darum bemüht, erhaltenswerte Gebäude unter Schutz zu stellen, um so den Bürgern ein Sinnbild für die Verbundenheit mit ihrer Heimatgemeinde zu schaffen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Raiffeisenmarkt in Lüllingen, der aus architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen für erhaltenswert befunden wurde.

In Straelen wurde leider Vergleichbares versäumt. Die ehemalige Molkerei Straelen auf der Annastraße wie auch die Gemüseversteigerung auf der Hans-Tenhaef-Straße fielen dem Abbruchhammer zum Opfer.

Dieses Schicksal muss dem letzten erhaltenen Gebäude erspart bleiben! Die alte Molkerei in Holt darf nicht abgerissen werden, sie muss unter Schutz gestellt werden. Laut dem Denkmalschutzgesetz NRW kann aber nur die Kommune, sprich die Stadt Straelen, das Gebäude unter Schutz stellen. Die von der Stadt bereits erteilte Abbruchgenehmigung verhindert dies und muss deshalb zurückgenommen werden.

Dem für notwendig befundenen Neubau des Marktes steht dennoch nichts im Wege. Auf der südlich angrenzenden Parzelle wäre eine fast unveränderte Umsetzung der Baupläne ohne Zerstörung des geschichtlich wertvollen Molkereigebäudes möglich, die vielfältigen Kaufmöglichkeiten im Markt blieben durchgängig erhalten. Zusätzlich wäre die Anlage eines Fahrradweges und eine Entzerrung des Verkehrsflusses auf diesem Wege machbar.

Für das alte Molkereigebäude sind verschiedene Verwendungszwecke denkbar. So könnte die Errichtung eines Museums für alte landwirtschaftliche Produktions- und Lageranlagen oder für Milchgewinnung und Weiterverarbeitung, ergänzt durch ein integriertes Bauernkaffee, ein attraktives Ziel für Niederrheintouren rund um Straelen darstellen. Der Verein für Milch und Kultur im Rheinland könnte hier gegebenenfalls bei der Umgestaltung behilflich sein.

Diese Internetseite bietet mit den vielfältigen Informationsmöglichkeiten eine viel größere Plattform des Meinungsaustausches als räumlich und zeitlich begrenzte Versammlungen. Auch vor dem Abriss der Versteigerung wurden Versammlungen abgehalten, auf denen viel und konstruktiv diskutiert worden ist. Es hat trotzdem nichts geändert. Wir hoffen, dass viele Internetnutzer das Angebot dieser Seite wahrnehmen und sich unserem Anliegen anschließen. Meinungsbekundungen im anliegenden Gästebuch der Seite bieten dazu die Gelegenheit.

Für die Sache wie auch für unsere Vertreter im Rat der Stadt Straelen sind diese Äußerungen eine bedeutsame Hilfe.

In diesem Sinne fordern wir die Vertreter der Parteien der Stadt auf, sich für dieses einzigartige und wichtige Anliegen stark zu machen.

Wer die Vergangenheit nicht kennt,

kann die Gegenwart nicht verstehen

und die Zukunft nicht gestalten

(Helmut Kohl)